Energieeffiziente Klimatechnik: Balingen kühlt sich ab!

2018 erlebt auch der Zollernalbkreis wieder heiße Sommertage mit teils extremen Temperaturen. „Gute Klimatechnik in Wohnungen und Büros kann ein effektiver Schutz vor allzu großer Hitze und vor möglichen gesundheitlichen Folgen sein“, sagt Nikolai Nichelmann von der Nichelmann GmbH, einem HSK-Betrieb aus Balingen. „Aber auch bei Klimatechnik sollte man den Klimaschutz nicht aus den Augen verlieren“, fährt er fort. Deshalb sind einerseits energieeffiziente Geräte wichtig. Andererseits sollte der Einsatz dieser Geräte nur einer von mehreren Schritten eines effektiven Maßnahmenpakets sein.

Gute Klimatechnik ist energieeffizient

Die Stiftung Warentest hat jüngst In der Rheinischen Post vor mobilen Klimaanlagen gewarnt: Ihr Stromverbrauch sei sehr hoch. „Wenn jeder in Deutschland so ein Gerät zu Hause hätte, bräuchten wir einige neue Kraftwerke“, sagte der Sprecher der Stiftung gegenüber der Rheinischen Post. 

Hausbesitzer sollten deshalb statt auf eine Klimatisierung mit mobilen Geräten lieber auf andere Möglichkeiten setzen. Eine bessere Kosten-Nutzen-Bilanz als mobile Klimatechnik haben fest installierte Split-Geräte, die aus einem Kompressor mit Ventilator außerhalb der Wohnung und einem Innengerät bestehen. Zwischen den beiden Einzelgeräten zirkuliert ein Kältemittel, das die Wärme aus dem Rauminneren transportiert. 

Die Nichelmann GmbH installiert solche Geräte im Raum Balingen für ihre Kunden. Nikolai Nichelmann kann sich gut vorstellen, dass die Nachfrage nach Split-Geräten angesichts heißer werdender Sommermonate in Zukunft steigen wird. Als Allheilmittel gegen große Hitze sieht er sie aber nicht. Und er nennt eine interessante Alternative: Wärmepumpen. 

Manche Wärmepumpen produzieren auch Kälte

Wärmepumpen sind vor allem als Heizsysteme bekannt, die Wärme aus der Umgebung (Luft, Wasser, Erdreich) für das Beheizen einer Immobilie nutzbar machen. Dafür nimmt bei einer Sole-Wasser-Wärmepumpe die sogenannte Sole – oft ein Gemisch aus Wasser, Salz und Frostschutzmittel – Erdwärme auf und gibt sie an ein zweites System mit einem zirkulierenden Kältemittel ab. Da das Kältemittel bereits bei niedrigen Temperaturen verdampft, reichen die Umgebungstemperaturen aus, um es in den gasförmigen Zustand zu überführen. Anschließend wird das gasförmige Kältemittel verdichtet, was seine Temperatur weiter steigert.

Im Verflüssiger gibt das Kältemittel die Wärme ans Heizsystem ab und wird wieder flüssig. Der Druck wird reduziert und das Kältemittel fließt erneut in den Verdampfer. Der gesamte Vorgang lässt sich bei dafür ausgelegten Wärmepumpen so abändern, dass die Wärmepumpe Wärme im Sommer aus den Innenräumen statt der Umgebung nimmt und die Räume dadurch abkühlt.

Man unterscheidet bei Wärmepumpen aktives und passives Kühlen. Das passive Kühlen geschieht ohne Nutzung des Kältemittels und ohne dessen Verdichtung. Es ist daher die energiesparendere Variante. Dagegen kühlt das aktive Kühlen mit der Wärmepumpe schneller und oft stärker. Passives Kühlen ist mit einer Sole-Wasser- oder einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe möglich. Aktiv kühlen kann man darüber hinaus auch mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, die fürs Heizen und Kühlen die Temperatur der Außenluft nutzt.

Das Prinzip der Luft-Wasser-Wärmepumpe mag für manch einen erst einmal erstaunlich klingen, weil die Luft im Winter ja eher kühl ist, aber dennoch zum Heizen beitragen soll. Im Sommer ist sie dagegen tendenziell warm, soll aber beim Kühlen helfen. Möglich ist beides dennoch, weil die Wärme beziehungsweise Kühle ausreicht, damit die Wärmepumpe ihre Aufgabe erfüllt. Allerdings ist die Erd-Wärmepumpe in der Regel effektiver, vor allem bei der Kühlung im Sommer.

Ob eine klimatisierende und heizende Wärmepumpe sich lohnt, hängt von vielen Faktoren ab. Die Nichelmann GmbH berät ihre Kunden in Balingen sowie in anderen Orten im Zollernalbkreis und darüber hinaus gern unverbindlich zu allen Fragen rund um den Einsatz von Wärmepumpen und energieeffizienter Klimatechnik.

Am besten sind kombinierte Maßnahmen

Energieeffiziente Klimaanlagen sind ein gutes Instrument für die Klimatisierung von Räumen an heißen Sommertagen. Da sie natürlich dennoch Energieverbraucher sind, sollte man ihren Einsatz mit Maßnahmen kombinieren, die ohne Energieverbrauch auskommen. Ein effektiver Schutz vor hoher Sonneneinstrahlung sind natürlich Jalousien, Markisen oder Vergleichbares. Dabei gilt: Ein außen angebrachter Sonnenschutz ist wirkungsvoller als innen angebrachte Varianten wie beispielsweise Rollos. 

Eine weitere gute Maßnahme ist Lüften in der Nacht oder am frühen Morgen. Hilfreich können zudem Plastikflaschen mit gefrorenem Wasser sein, die relativ weit oben (z.B. auf einem Regal) in der Wohnung auf einem kleinen Teller platziert werden. Sie kühlen die nach oben steigende warme Luft ab. Die sinkt daraufhin nach unten und kann die Temperaturen im unteren Bereich der Wohnung spürbar reduzieren. 

Wenn das alles nicht ausreicht, sollte man als Zusatzschritt doch Klimatechnik einsetzen. Wer sie für den Fall der Fälle installiert hat, besitzt auch an besonders heißen Tagen eine gut klimatisierte Wohnung. So lässt es sich aushalten im Sommer. Klimatechnik zur Verfügung zu haben, muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, sie exzessiv zu nutzen. 

Ihre bedarfsorientierte Nutzung, wenn andere Maßnahmen alleine nicht genug sind, vereint den Wunsch nach einem gesunden (nicht zu heißen) Raumklima mit dem Blick auf möglichst geringe Energiekosten und auf ökologische Aspekte.